Meine Aufgabe in Serbien, oder was mache ich hier eigentlich?

Veröffentlicht: 28.07.2013 in Abenteuer Belgrad
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Mal abgesehen davon, das ich mich das gelegentlich auch in Deutschland Frage ;-), möchte ich versuchen, meine Tätigkeit in Serbien zu erklären, ohne dabei zu sehr aus dem Nähkästchen zu plaudern oder Betriebsinterna zu verraten. Nicht das wir was illegales tun. Nicht, das ich wüsste! 😉 Aber ich spreche hier nur für mich und nicht für meinen Arbeitgeber.

Mein Arbeitgeber ist ein Institut, das auf europäischer Ebene agiert. Und das mich gefragt hat, ob ich dran interessiert wäre, in einem multinationalen Projekt eine Koordinierungsaufgabe zwischen verschiedenen europäischen Institutionen in Belgrad, Serbien zu übernehmen. Das ganze ist ausgelegt auf 11 Monate, von Februar bis Dezember 2013. Wobei ich direkt vor Ort in Serbien sein werde. Eigentlich habe ich am Anfang nicht ganz daran geglaubt, da es ein längeres hin- und her über den Projektrahmen, Finanzierung und vertragliche Auseinandersetzungen gab. Das Projekt gab es schon und ich sollte in der Erweiterungsphase einsteigen. Wobei aber bis einen Tag vor dem Start, die Verträge nicht von allen Seiten unterschrieben waren. Aber auch ohne Unterschrift waren alle Seiten sich klar darüber, das es weitergehen sollte.

Eine Frage, die mir in diesem Zusammenhang häufiger gestellt wird, ist die, wie meine Frau damit einverstanden ist, das wir quasi getrennt leben, wenn auch nur für 11 Monate. Ich habe eine Klasse Frau, die eigentlich mich überredet hat, das Experiment zu wagen. Ich selber war am Anfang etwas skeptisch. Nicht wegen der Aufgabe, mehr wegen meine anderen privaten und semi privaten Aktivitäten. Und auch wegen ihr! Doch meine Frau war von Anfang an dafür. Hat mich tatkräftig unterstützt und wurde wahrscheinlich mit mir immer nervöser je Näher der Termin kam 😉 Danke Schatz!

Auch wenn mich mein Arbeitgeber gefragt hat, ob ich Interesse an dem Job hätte, so musste ich doch meinen Lebenslauf abgeben und eine Auswahlverfahren mit Bewerbungsgespräch durchlaufen. Danach ging dann alles Ratz Fatz. Die Zusage habe ich Mitte Dezember 2012 bekommen, los ging es am 01 Februar 2013.

Und nun sitze ich hier telefoniere durch halb Europa, schreibe Mails den ganzen Tag, organisiere Meetings, renne Kollegen und ihren Berichte hinterher und schreibe selber welche. Und muss mich daran gewöhnen, das auch das, was nicht meiner Definition von Arbeit entsprach, unter Arbeit fällt. 😉 Ich koordiniere und repräsentiere und das sogar im Anzug.

Und bevor ich es vergesse, von Hause aus bin ich Diplom Informatiker, habe mehrere Jahre Netzwerk, Unix, Solaris und Linux und alles was es an Applikationen und Softwaren dazwischen gibt, gemacht und arbeite nun schon etliche Jahre in der IT Projektabteilung meines Unternehmens, als Projektmitarbeiter, Projektmanager, Koordinierer oder seit neusten auch als Programmkoordinator. Und richtig, auch wie der Job in Serbien, so hat auch meine Tätigkeit in der IT Abteilung, kaum noch was mit IT zu tun. Einziger Unterschied zu Serbien ist, nun ist  auch noch das IT aus meiner Jobbeschreibung verschwunden. 😉

Dafür habe ich nun ein bombastisches Büro. Direktor Size! Mit Schreibtisch, Sessel und Konferenztisch. Davon werde ich mich am Ende nur schwer trennen können, um zurück im mein Frankfurter Kaninchenstall Büro mit 5 anderen „Rammlern“ Kollegen zu kehren.

Die Arbeit ist was ganz anderes, aber macht Spaß, die Kollegen sind nett. Ich kann eine Menge lernen, von dem ich hoffe, es auch zukünftig anwenden zu dürfen.

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